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Tage am Bodensee

Kurzentschlossen zu einer Tour an den Bodensee gestartet am Dienstagvormittag. Bisschen Werbung und Tests des Kastenwagens kann ja nie schaden.

Ok, es war Dienstag. Es gab viele Campingplätze am Bodensee, trotzdem direkt am See keine ASCI Plätze. Preiswert ist dann anders. 

Dann gibt es Plätze wo keine Hund hin darf und wo man Deutsch nur ansatzweise versteht. Schräge Plätze wo keine Keile den Ausgleich schaffen und selbst ein 6m Wohnmobil schon zu lang ist. Also mal alle Plätze abgefahren und festgestellt, es gibt keine freien Plätze an einem Dienstagmorgen. Der Feiertag hat wohl schon zu viele Leute ins Grün gelockt.

Gut das wir nur 2 Tage weg wollten, länger wäre es ohnehin nicht gegangen. Ab Donnerstag, Vatertag ist nicht mehr frei und nichts mehr zu kriegen. Da kommt echt Spontanität auf.

Schließlich sind wir dann in Hegne, unterhalb des Klosters gelandet. Kuschelcamping und gegenüber direkt die Sanitäreinrichtungen die Gaststätte. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Egal, wir standen zuerstmal und für Übernachtungen war es uns auch ziemlich egal. Besser als wieder nach Hause zu fahren.

Erster Test: Mittagessen. Man bestellt 2 und bekommt nur eines. Da habe ich schon gewundert und angefangen über meine Aussprache nach zu denken. Liegt wohl daran das ich meine Sprache nicht dem allgemeinen Umfeld anpassen kann. Bin wohl zu sehr Deutsch und konservativ. Schließlich gelang es uns dann doch noch eine 2. Portion zu erhalten. Also schlossen wir das Restaurant fürs erste aus unserer Wunschliste aus und verpflegten uns mit dem im Wagen vorhandenen. 

Alle benutzten natürlich die Sanitärräume und so lernten wir alle Nutzer des Platzes persönlich kennen, wo wir dann wie Nixnutziga unter der Markise unser Dasein fristeten. Ja wir hatten sogar Seeblick und unser Hund schaute sehnsüchtig nach den kühlen Fluten. Doch das Strandbad war verständlicherweise für Hunde geschlossen. Spaziergänge kaum möglich da um den Platz herum nur Privatwege sind und der Zugang zum See nicht möglich ist. Für Hunde also nicht geeignet. Für Kinder gab es zumindest einen Spielplatz. Auf dem Platz ist auch kein Kiosk wo man Kleinigkeiten kaufen kann. Dafür erhält man eine Karte für den ÖPNV gegen Zahlung ener Kurtaxe. Sensationell, war 30 Jahren hat man an so etwas noch nicht gedacht. An Hunde als Begleitung auch nicht, die müssen extra zahlen.

Die STellplätze sind eine Mischung aus losem, grobem Kies und vergeblichen Versuchen Gras zur Vermehrung zu zwingen.

Nur der Zeltplatz und die Dauercamper verfügen über Grasflächen. Mehrheitlich sind die Stellplätze für Wohnwagen ausgelegt, da man mit denen besser die Schräge ausgleichen kann.

Gestern Abend haben wir dann aus Verzweiflung doch noch dem Restaurant eine Chance gegeben. Es gab Gerichte aus der Netzhammer Küche. Rote Currywurst mit Pommes und Spaghetti Napoli die sich nur unter Zwang auf die Gabel spulen ließen. Mein Gott was kann eine Küche nur falsch machen bei solchen Gerichten!

Danach haben wir uns ins Mobil verzogen und den restl. Hunger mit Chips und kalten Getränken befriedigt.

Fest stand jedoch, dass wir am Abfahrtstag im Restaurant frühstücken. Haben wir auch gemacht. Bestellt 1x Frühstückbuffet und 1x kleines Frühstück. Bezahlt und zum Buffet gegangen. Plötzlich großer Aufstand als hätte ich eine komplette Fleischplatte mitnehmen wollen. Es stellte sich heraus das das kleine Frühstück, bestehend aus einem Crossaint und einem Kaffee noch nicht bezahlt war. Die Schuldfrage bestätigte mein unverständliches Deutsch. Wieder war nur ein Frühstück gebucht worden. Ich zähle nicht immer nach, wenn ich was bezahle, sondern vertraue auch schon mal auf das Personal was mich bedient. 

Hier wäre dann Kontrolle besser gewesen.

So fing das Frühstück dann auch schon mit Streß an.

Es gibt aber auch Positives.

Der junge Mann an der Annahme, bzw. Rezeption war sehr bemüht und einer der Helfer war sogar der Hammer. Beide waren sehr freundlich und super hilfsbereit. Vielen Dank noch einmal.

Das Restaurant sollte sich mal überlegen was es in Zukunft besser machen sollte.

Fazit: Deutsche Campingplätze sind in der Regel wesentlich hinter Plätzen in ganz Europa vom Service und Angebot her. Da muß sich in Zukunft etwas ändern. 

Solange aber die Camper alles schlucken wie man das von Deutschen gewohnt ist, wird sich wohl nichts ändern. Auch die Lage im Campingsektor, immer mehr Camper, spielt den Betreibern in die Hände.

2 Tage Ausflug und so viel Text. Furchtbar.

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