Technik, Mensch, Wohnmobil

Mein Wohnmobil bringt mich um....

Was wäre die Welt so einfach, wenn es nicht Leute gäbe die sich über das technische Verständnis des Normalbürgers hinweg setzen möchten.

Richtig hier geht es Wohnmobile. Autos die uns Freude bereiten wollen und sollen. Nur was einfach ist, kann uns beglücken oder? Kompliziert kann man immer haben, aber nicht beim Reisen oder im Urlaub. Ist doch schon der Aufbau eines Zeltes oder Vorzeltes kompliziert genug und manche klemmen sich sogar beim Liegestuhl aufstellen, die Finger ein.

Gehen wir die Sache doch mal in richtiger Reihenfolge an.

Irgendwann beschließt man so ein Teil zu kaufen, vielleicht auch vorher zu mieten. Die Idee ist gut. Die Umsetzung manchmal schwierig und ist mit Geburtsschmerzen begleitet.

Der Anfänger wird sich oft für ein Einsteigerfahrzeug interessieren oder gar für ein Womo der Mittelklasse und die gut betuchten für einen Liner.

Viele Marken versuchen die Gelüste der Käufer zu befriedigen. Manche schaffen es nie aber die Geschmäcker sind halt so vielfältig wie der Markt des Angebotenen. Einfache Fahrzeuge, einfache Technik? Weit gefehlt.

Grundsätzlich gibt es eine Menge Technik. Angefangen von den Aufstellern an den Fenstern, klemmenden Türschlössern, undichten Klappen bis hin zur Elektronik des Aufbaus und schließlich das Basisfahrzeug selber.

Meistens macht man die Augen zu und läßt alles auf sich zukommen. "Augen zu und durch", alles wird gut.

Funktioniert nicht weil?

Selten hat man zur Zeit lange Wartezeiten bis das Wunschmobil ausgeliefert wird und deshalb wird sich kaum Jemand um die Technik kümmern, obwohl so viel darüber im Internet steht und jede Marke ihre Facebook-Seite hat. Die Hersteller des Zubehörs haben jeweils auch noch Seiten die sehr lehrreich sein können und natürlich die Fahrwerk-Hersteller ohnehin. Die Wartezeit kann man also sehr gut als Lehrzeit nutzen und ist damit zumindest gut vorbereitet.

Dann ist der Händler dran und sein Verkäufer bei der Übergabe alles genau zu erklären. 

Klar, der hat keine Zeit, meistens hat der ja auch schon sein Geld und der nächste Kunde wartet schon und ihr selbst? Ihr wollt ja auch endlich mit dem Womo unterwegs sein.

Da beginnen bereits die Fehler. Keine Zeit ist der größte Fehler. Keine weiteren Augen dabei zu haben, denn die sehen mehr, ist ein weiterer Fehler. Ihr könnt während der Übergabe gar nicht alles sehen, was nicht in Ordnung ist. Ihr werdet mit Technik zugehauen, wenn überhaupt und habt keinen Blick für die schrägen Schrankklappen, die Kratzer usw. Noch besser, ihr seht das zwar aber der Händler sagt: machen wir bei der ersten Inspektion.

Wertvolle Zeit geht verloren. Dabei ist es erwiesen, dass neue Womo oft sehr oft in die Werkstatt müssen, um Gewährleistungsschäden zu beheben.

Fazit: Ihr holt den Wagen ab und der steht mehr in der Werkstatt, wie ihr Zeit habt Urlaub zu machen.

Das zieht sich durch den ganzen Wohnmobilmarkt. Da ist kein Hersteller ausgenommen.

Wie erkenne ich als Kunde, dass der Hersteller oder Händler vernünftige Lösungen anbietet? Glückssache. Ganz einfach! Es liegt immer am Umgang miteinander und kein Händler kann zaubern und kein Hersteller will zaubern. Das macht seine Spanne kaputt, dass mindert seinen Verdienst. Allerdings muß der Händler damit leben lernen. Schaut euch beim Kauf die Werkstatt an und ob diese in Vollbetrieb arbeitet, die Rezensionen, hört euch um. Lest im Internet.

Wie kann ein Autohaus eine vieljährige Erfahrung anpreisen und bietet erst seit wenigen Monaten Wohnmobile an? Ist noch dich logisch. Das mag fürs Fahrgestell gelten aber nicht für den Aufbau. Wüßte nicht, dass eine Kfz-Werkstatt sich mit Schreibertätigkeiten, Gasinstallation oder Wasserinstallation auskennt?

Hauptsache billig kann auf Dauer sehr teuer werden.

Mit dem Preis des Fahrzeuges steigt auch die Menge an Elektronik an. Nicht Jeder ist Elektriker oder hat Grundkenntnisse in Elektronik, noch weniger Leute wissen wo der Strom her kommt. Die wissen nur, bewege ich den Lichtschalter dann wird es hell und die Glühbirne oder LED leuchtet. Grundsätzlich mag das ja stimmen. Im Wohnmobil habe ich aber verschiedene Stromkreise. 12V und 230V um beim Standard zu bleiben. Ich bediene Wasserpumpen, schalte die Gaszufuhr frei, habe einen Kühlschrank der womöglich mit 3 verschiedenen Arten mit Energie betrieben werden kann. Habe eine Alarmanlage, Jalousien, Gardinen, Dachfenster usw. Dabei ist alles nicht massiv wie zu Hause. Wer zu kräftig ist, macht schnell was kaputt. Feinmotorik ist angesagt. Wenn nicht, die Werkstätten wird es freuen und ihr müßt schon wieder wochenlang auf euer Womo warten.

Ach ja, dann gibt es auch die Toilette. Oft als Cassette, manchmal als Tank oder jetzt neu Trockentrenntoiletten. Die sollte man beherrschen können.

Meistens sind die dann voll, wenn man noch schlafen möchte oder wie die Gasflaschen leer in der Nacht.

Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nur, wenn man die Technik beherrscht. Dabei ist es oft lustig, wie die Leute mit dem Ausgeschiedenen umgehen. Manche versuchen beim Entleeren um die Ecke zu schütten, manche machen das Luftventil auf und alles kommt zurück. Da geht man dann mit Sommersprossen wieder nach Hause.

Das muß man üben! Am Besten zuerst nur mal mit Wasser.

Die Schwarzwassertanks sind dann die Steigerung. Da können dann mal schnell 300ltr. von dem Dreck drin sein. Manchmal verstopfen die und dann ist es eine richtige Schweinerei den Abfluß wieder frei zu bekommen. 

Man sollte schon etwas resistent sein. Von Trockentrenntoiletten berichte ich nichts, darüber und die vielen Systeme, sollte sich der Nutzer vorher im I-net informieren. Die Meinungen gehen da von Super bis beschissen auseinander.

Nun zur Elektronik.

Auf meinem begleitenden Bild seht ihr wie das Elektrofach so aussehen kann. Das ist gute deutsche Wertarbeit. Die werden aber auch in anderen Ländern hergestellt und die werden bei Premiummarken ganz besonders gut verbaut.

Da hat man extra einen Schrank bis 2 oder mehr in der Garage. Oft hat man heute bereits keine Aussenspiegel mehr und dafür Monitore in den Fahrzeugen. Es gibt eigentlich nichts was es nicht gibt. Man kann aus einem Womo auch ein fahrendes Haus machen. Alles nur eine Geldfrage.

Bei soviel Technik dann, ist es nicht verwunderlich, dass man diese nicht 100% beherrschen kann. Schließlich ist man ständig mit den Teilen unterwegs, wie ein Pilot des Touri-Fliegers und hat in seinem Leben, nicht so viele Trainingsstunden erlebt. Da kann man sich auch mal ausschließen und nicht mehr ins Fahrzeug hinein kommen. Ganz schlimm, wenn die Klappen sich nur noch elektrisch öffnen lassen, was sehr schön aussieht, praktisch aber Nachteile hat.

Geht mal davon aus, sobald ihr euer Fahrzeug habt, werdet ihr immer neue Herausforderungen kennen lernen. Speziell mit dem Fahrzeug selbst und seiner Technik. Baut man noch zusätzliche Ausrüstung an, sind auch oft die Belastungsgrenzen erreicht und die Komplexität wird erhöht und fordert noch mehr.

Wer Freude am Fahren hat, sollte die Technik ausgiebig kennen lernen. Ein Womo ist auch etwas wie eine Modelleisenbahn. Irgendwie gibt es immer etwas zu verbessern und man lernt ständig dazu. Aktuell bleiben ist sicherlich angebracht und schützt vor Überraschungen.

In weiteren Artikeln werde ich gerne mehr berichten und tiefer in die Materie eindringen.

Aboniert deshalb meinen Blog und bleibt am Ball.

Bis dahin wünsche ich euch eine nächste tolle Fahrt ins Abenteuer.

 

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