· 

Von Oliva zum Mar Menor

Nach den bereits beschriebenen 2 Tagen auf Camping Ole, startete der Montagmorgen mit bedecktem Himmel. Am Abend vorher hatte ich bereits alle relevanten Dinge wieder im Fahrzeug verstaut.

Das Frühstücksritual brachten wir erfolgreich hinter uns. Vor neuen Abenteuern heißt es immer wieder sich auf alle unmöglichen Dinge vorzubereiten. Dazu gehört dann auch Abwasser ablassen, WC Cassette leeren und Frischwasser bunkern. Camping Ole läßt dies alles zu, etwas primitiv aber es funktionierte. Wer schon mal in Holland Urlaub gemacht hat, weiß moderne Campingplätze zu schätzen.

Die Ausfahrt gestaltete sich genau so schwierig wie die Einfahrt vor 2 Tagen. Mehrmalige Versuche die Schranke zu öffnen waren wohl so eingeplant? Endlich ging es hinaus auf die vorliegende Strecke. Es windig der Weg aus Oliva hinaus und dann ging es hinaus auf die N 332. Die Landstraße schlängelte sich durch die Gegend. Nichts besonderes, eher langweilig. Zwischendurch machten wir einen Tankstop, holten noch Brot und Süßes und fuhren in Erwartung der Dinge weiter gen Süden. Über Ondara und Benissa, durch die Berge erreichten wir gegen Mittag die Vororte von Benidorm. Einkaufsläden ohne Ende begleiteten unsere Fahrt, unterlegt von unwahrscheinlich vielen Geschwindigkeitsbremsern. Die Geschwindigkeit wurde bis auf 20Km/h herunter gebremst und es war immer noch bedeckt. In der Nähe von einem Schnellrestaurant hielten wir an, zogen uns die üblichen Burger und Pommes rein, verspeisten die Sachen aber im Womo. Sicher ist sicher. 

Nach der kurzen Pause fuhren wir weiter Richtung Benidorm und erreichten bald die Innenstadt. Ok, wer New York schön findet, der ist in Benidorm gut aufgehoben. Hochhäuser und nochmals Hochhäuser. Alte und Neue, einfarbige und vielfarbige. Wer Architektur liebt, findet genug Abwechslung fürs Auge. Wer gerne hoch hinaus will, der kann ja versuchen überall auf höchste Stockwerk zu kommen. Wege gibt es sicherlich.j

Da wir aber nicht so sportlich sind, haben wir uns diese Mühe erspart. Wir hatten die Schnauze voll von Kurven, denn davon hatten wir bereits genug hinter uns. Wechselten auf die Autobahn in den Süden. Es wurde Zeit zu entspannen und noch am Nachmittag in Mar Menor anzukommen. Wir umgingen auf der Autobahn Alicante, Elche, Torrevieja und waren dann auch schon bald am Ziel. Der Himmel wieder strahlend blau, die Sonne brannte und wir fummelten uns durch die Straßen Benidorms.

Nur schnell da rauss und auf die Autobahn.

Langsam näherte sich die Ankunftszeit auf 17:00 Uhr und es konnte eng werden. War der Platz schon voll? Konnten wir dort nächtigen?

Ja, wir konnten mit Mühe und Not. Für 17,00 € bekamen wir einen Platz neben der Rezeption auf dem Parkplatz. Eine Kabeltrommel wurde zum spannenden Teilnehmer von 3 Wohnmobilen. Ok, in Spanien kann man damit leben. Ein Deutscher jedoch nicht, eine deutsche Frau schon gar nicht. Ja, es ist leider so. Ich steckte meine Zuleitung in die Trommel und schon hatte ich 2 entszückende ältere Damen am Zipfel. Einzelfahrer, Sterne oder Solisten, egal. Sie wußten das das nicht funktionieren kann. Nein, ich solle meine Leitung aus der Trommel ziehen. Ne, war ich der Meinung und machte drauf aufmerksam, dass der Strom in der Regel reichen würde, wenn man nur die Kaffeemaschine nutzen würde. Das war wohl gar nicht bedacht worden, ne, es ging wohl um die beliebten kleinen Heizgeräte, die so gerne genutzt werden. Die Zwei sahen die Kabeltrommel schon rotglühend in der Nacht scheinen. Solche Diskussionen kenne ich aus vielen Foren. Alle müssen 2,5qmm dicke Adern in den Leitungen haben, alle müssen CEE-Stecker haben und so weiter. Ist man dann vor Ort dann sieht man das Sparpotenzial von Campern und Campingplätzen.

Ach ja, so ganz ist die Maut in Spanien nicht abgeschafft. Vor Mar Menor steht eine Mautstelle und die kassiert auch. Weiter in Andalusien ist es genau so und in Murcia auch.

Wir richteten uns für eine Nacht ein, verschmähen das Restaurant und dies war auf die Auskünfte eines alten Bekannten zurück zu führen. Gegen Abend, kurz vor Sonnenuntergang ging ich mit Lizzy, meiner Borderdame in Richtung Strand. Überraschend sah ich 2 Laikas mit Aachener Kennzeichen stehen. Mein alter Freund kam aus einem der beiden Laikas, es war der pure Zufall, sich dort zu treffen. Wir quatschten etwas über aktuelle Dinge. Wie ist der Stellplatz, was macht der Flugplatz, kann man im Restaurant essen. Ok, der Stellplatz gefiel ihm gut, den Fluglärm hört er nicht mehr bewußt und das Restaurant konnte er mir nicht empfehlen. Wir verabschiedeten uns, er wollte so einem anderen Laika aus Aachen. TV kuscheln? Egal, sein leben und mein Leben haben sich verändert in den vergangenen 13 Jahren. Jeder wie er es für das Beste hält.

Ich spazierte weiter in Richtung Strand. Fand die Tür für den Strandzugang und streifte am Rande des Mar Menor entlang. In der Eifel gibt es auch Maare, sind aber ganz anders wie dieses Mar am Mittelmeer. Gegenüber sah man die vorgelagerten Landreste mit ihren Hotels und ihrer Bebauung leuchten. Ein schöner Anblick in der Dämmerung.

Wir beide gingen zurück und landeten im beheizten Wohnmobil. Wir heizen mit Gas. Wesentlich effektiver, wie Elektro und auch noch billiger. Es kehrte Ruhe ein, der Platz fiel in Schlaf, kein Meeresrauschen zu hören, still wie auf dem Friedhof.

Pünktlich um halb Neun wurden wir durch Turbinenrauschen geweckt. Da mischte sich aber noch ein hoher zirpender Ton mit hinein. Flughafen ok. Ne, das wurde schlimmer. Die Turbinen liefen warm und dann legte die spanische Luftwaffe los. Ok, unser Bedarf war gedeckt. Nie Mar Menor, nein nie mehr.

Wer schon mal in Düsseldorf auf dem Caravan Salon war in den Jahren wo Corona noch nicht bekannt war, weiß wovon ich schreibe. Ich war fast jedes Jahr in Düsseldorf und ja, manchmal war es schon ziemlich laut und die Schlagzahl sehr hoch. Doch es war ein dröhnen und es war nicht unangenehm, sondern nur störend bei Gesprächen. Man gewöhnt sich an alles. Dieses hohe Geräusch der startenden und durchstartenden und Angriff übenden Düsenjäger der Spanier, ist aber unerträglich.

Nach der üblichen Entsorgung und Versorgung, dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Campo Monika. Darüber handelt dann der nächste Bericht.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0