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Eiertanz....

Ich erwachte, wohl weil es so ruhig war. Verdammt, warum werde ich wach wenn es ruhig ist. Es ist noch dunkel im Womo. Alle schlafen. Steige aus dem Bett, fühle die Kühle der Nachtabsenkung, schleiche ins Bad. Morgentoilette. Es ist kurz nach halb Acht. Der Bäcker soll um 8:00 Uhr eintreffen. Freude auf frische Croissants weckt meine Lebensgeister. Gut eingepackt öffne ich die Womotüre und falle fast vom Glauben ab. Schnee, sehr viel Schnee. Für einen Ostfriesen sibirische Verhältnisse. Etwa 10cm Schnee liegen auf der ausfahrbaren Treppe und noch mehr rings um das Wohnmobil. Ich nehme meinen Mut in die Hand, steige 2 Stufen tiefer und rufe Lizzy. Mein Hund soll mich beschützen in dieser mörderischen Umgebung.

Beschützen ist etwas anderes. Der Hund rast in den Schnee und tut wie verrückt. Spielt, rennt, bremst und ist bald ziemlich weiß, vom noch fallenden Schnee. Wir kämpfen uns vor bis an die Rezeption. Nur in wenigen Wohnmobilen brennt schon die Beleuchtung. Im Rezeptionsgebäude begegnet uns ein schnaubender und prustender, etwas dicklicher Franzose, der grade aus dem Waschraum kommt und mit Entsetzen auf das Schneespektabel schaut. Auf seinen Badelatschen stapft er durch den Schnee in Richtung auf das rettende Wohnmobil. Wir laufen etwas herum, der Hund verrichtet sein Geschäft und der Bäcker ist nicht pünktlich. Klar, wir sind in Frankreich und es liegt Schnee.

Ich beschließe nicht länger zu frieren und wir erreichen wieder das Womo. Klar, mittlerweile ist auch Jeanette wach und fragt sich schon wo wir bleiben. Sie hat noch nicht nach draussen gesehen. Kaum bin ich im Womo, hupt es mehrmals. Der Bäcker ist da.

Schnell mache ich mich auf den Weg durch den Schnee, erreiche aber leider nicht als Erster den Verkaufswagen. Keine Croissants mehr, nur noch Baquette. Ok, es gibt schlimmeres. Zurück im Wagen frühstücken wir erstmal und der Schnee wird dünner. Wässriger dazu, die Ersten Womo brechen auf. Trotz der Widrigkeiten sind alle Leute gut gelaunt und fröhlich. Seltsam, in Deutschland wären alle irgendwie sauer und würden über den Schnee schimpfen. 

Wir waren in aller Ruhe wie sich die Situation entwickelt und wir sehen natürlich, dass die Fahrzeuge den kleinen Abhang runter kommen, ohne Probleme zu haben. Nach einiger Zeit schließen wir uns an und verlassen Beaume les Dames. Auf dem Weg zur Autobahn machen wir halt am Supermarkt. Dort gibt es Diesel für 1,51 € und ich mache den Tank voll.

Die deutschen Preise an den Tanken sind halt nur ein Angleich an die europäischen Preise?

Rückwärts verlassen wir die Tankbox und fahren zurück auf die Straße. Es geht bergauf. Der Fiat meistert aber alle Widrigkeiten und wir erreichen schnell die Autobahn.

Regen, Schnee, Sonnenschein wechseln sich ab in Richtung Lyon. Es ist nicht einfach zu fahren und irgendwann gibt ein Sensor seinen Geist auf und wir haben eine Kontrollleuchte die uns ständig etwas signalisiert. Bald wir wissen wir auch was denn da so blöd tut.

Der Sensor der Start und Stop Automatik hat sich verabschiedet und die Powertaste der Automatik läßt sich nicht mehr betätigen. Ansonsten klappt noch alles und ein Werkstattbesuch ist nicht direkt notwendig. Ausserdem ist es bereits Freitag und am Wochenende, arbeiten die Werkstätten im Ausland auch nicht. Also verschieben wir das bis Spanien und klären die Möglichkeiten in Ruhe.

Nachmittags erreichen wir unsere geplanten Halt vor Lyon. Den findet man genau hier: 2788 Rte de Riottier, 69400 Villefranche Beaujolais. Der Platz kostet 13,48 € mit Strom, Ver- und Entsorgung. Bilder dazu gibt es eventuell morgen.

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