Die Nacht mit Gloria

Nun da will ich mal nachholen und es gibt wirklich eine Menge zu berichten. Mal sehen ob ich dies alles auf die Reihe bekomme.

Gloria, das Weibsstück mit dem großen Gebläse hat mich, uns so richtig durchgepustet. Bereits auf der Fahrt nach Spanien nahmen die Berichte über Unwetterbildung zu und oft wurde man auf der Autobahn ein wenig zur Seite gesetzt. Böen wurden stärker und da wir Zeit hatten und wir im vergangenen Jahr bereits in Palomas waren, steuerten wir auch diesmal diesen Ort wieder an.

Zuerst ging es aber mal in Chusclan los in Richtung spanische Grenze und damit in Richtung Barcelona. Barcelona eine geile Stadt die ich bereits vor vielen Jahren besucht hatte, war aber nur ein Richtungsziel. Allerdings wollte ich diesmal Barcelona umfahren über Vic. Warum fragt man sich da? Ganz einfach, es soll immer wieder zu Überfällen auf Wohnmobilfahrer und Wohnwagengespannen kommen. Uns ist noch nie was passiert und trotzdem wollte ich den Versuch starten, den Dieben aus dem Weg zu gehen. Dabei ist es auch auf der Umfahrung bereits zu Übergriffen gekommen. Die Frage ist nun, woher wissen die Diebe wann und woher so ein Wohnmobil kommt und ob es sich lohnt dieses zu überfallen?

In der heutigen Zeit nehme ich mal an arbeitet man in Gruppen zusammen. Leute die uns ausspionieren und selectieren, ihren Kumpels mitteilen und diese ziemlich genau auf die zu beraubenden Urlauber stößt. Das setzt natürlich Planung voraus.

Beide Strecken, sowohl die Direkte durch Barcelona, die etwas stärkere Nerven braucht oder auch die über Vic ist nicht ohne und teilweise nur mit 2 Fahrspuren versehen, sehr kurvig und von vielen LKW befahren, die gerne überholen. Zudem ist die Strecke natürlich länger. Für uns diesmal zu lang und wir drehten auf der Hälfte der Strecke um und nahmen die obere Umfahrung von Barcelona, die wirklich einfach zu fahren war. Sehr hilfreich war unser BipandGo Gerät wodurch an den Mautstellen kein Stillstand zu verzeichnen war und wir auch potensziellen Reifenstechern keine Chance gaben. So gesehen war es diesmal sehr entspannend an Barcelona vorbei in Richtung Süden zu fahren.

Keine Spur von Gloria zu sehen. Keine Blonde wie auf der Loreley, sondern eher eine düstere Brünette zeichnete den Himmel und machte Regenwolken und Wind.

Am Nachmittag erreichten wir die EmpordArea und ergatterten noch einen Stellplatz. Wie sich heraus stellte warteten dort alle auf eine bessere Wetterlage und wollten nicht blindlings in das Unwetter starten.

Geprägt von Regen und Starkwind verbrachten wir ein paar Tage dort und wollten Dienstags den Wochenmarkt besuchen. Gut das wir den Wochenmarkt besuchen wollten. Seltsam wie man oft unbewußtes macht und doch dabei etwas positives heraus kommt. Ich möchte aber nicht vorgreifen.

Gloria steigerte sich. Über die Nachrichten und Sozialmedien erhielt ich immer mehr Nachrichten, die uns davon abhielten, los zu fahren. Im Bereich vor Calpe wütete Gloria verheerend. An manchen Stellen wurde aus einem schönen Sandstrand, eine Steilküste mit bis zu 3m Höhe. Es wurden Gebäude zerstört, Überschwemmungen gab es auch und viele Orte wurden stark zerstört. Natürlich wurden auch Campingplätze ziemlich gebeutelt.

Dann besuchte uns Gloria doch noch persönlich.

Den ganzen Tag über steigerte sich der Wind, der Regen nahm zu. Das Wohnmobil entwickelte ein Eigenleben und schwankte hin und her. Es hagelte und der Platz füllte sich mit Wasser. Dazu muß man erklären das die EmportArea im Berg liegt und sich das Wasser dort in der Regel nicht stauen sollte. Die Dunkelheit ließ kaum noch etwas erkennen, der Wagen schaukelte wie verrückt, die Antenne war nicht auszufahren und wir hofften das Fenster und Lukenj dicht hielten und nicht irgendwann abgerissen würden. Gloria tobte die ganze Nacht, der Platz stand Fußhoch unter Wasser, der Strom fiel mehrfach aus. Das war nicht lustig.

Am Morgen danach sah es aus, als wenn in der Nacht nichts gewesen wäre. Unser Auto war noch in Ordnung, bis auf ein wenig Wasser, was durch die Dichtungen der Garagentür gedrückt worden war. Es war Dienstagmorgen, der Tag danach.

Noch nicht aus dem Bett, rief unser Campingplatz an und bat uns doch einen Tag später anzureisen.

Dazu aber morgen mehr. 

Morgen geht es mit einem Leihwagen auf Erkundungstour.

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