Heilig Abend. Früher zogen wir von Elternteil zu Elternteil. Das hörte auf als meine Mutter starb. Meine Schwester Denise übernahm den Part. Es war schön die Familie an einem Tisch vereint zu sehen. Doch der Tisch wurde kleiner, es bröckelte in der Familie. Solange ich in meiner alten Heimat lebte wurde die Tradition noch fort geführt, so gut es ging. Ehrlich gesagt, war es wohl eine kleine Qual für Alle. Wir hatten als neu gefundenes Paar keine weiteren Verpflichtungen. Meine Tochter mußte sich bereits wieder teilen. Also verlief alles nach einem gewissen Stundenplan. Nicht schlimm, ich war eh nichts anderes gewohnt. Ich verließ Aachen und Würselen, wo ich zuletzt gewohnt hatte. Ging hinaus in die weite Welt. Mit mir kam Jeanette und erstes Domizil war im Hochschwarzwald, die Aussicht in der Schweiz zu arbeiten war groß. Jedes machten wir uns auf in Richtung Aachen, um der Tafel des Christkindes beizuwohnen. Die Familie wiederzusehen. Es wurde nie mehr, wie es mal gewesen war. Heute ich bin ich meiner Schwester sehr dankbar, dass sie diese Mühen auf sich genommen hat.
Mittlerweile regiert Corona die Welt und die Treffen fallen einfach aus. Dabei werden wir Älter und wissen noch nicht mal, ob wir uns je wiedersehen werden. Das macht traurig und ist der Kern des heutigen Weihnachtsfestes.
Einsame Weihnachten, egal wo auch immer auf dieser Welt.
Diesmal halt Weihnachten unter Palmen. Ohne Kontaktbeschränkungen, ohne Maske geht nur der elektronische Kontakt. Diesen sollte man jedoch auch pflegen, sonst wird man sich fremd.
In Spanien ist halt Weihnachten auch lauter und lustiger wie bei uns in Deutschland. Weniger traurig und besinnlich und so wurden wir vom Team des Campinplatzes mit Musik und Geschenken auf die heilige Nacht eingestimmt.
Diese begann für uns wie jeder normale Tag. Vergessen der Prunk und Tand der Vorzeit, bescheiden ist die Gegenwart.
Der einzige Luxus sind wirklich die Palmen die wir uns geleistet haben, den Sauerbraten am 1. Feiertag, den 103 den wir uns gönnen oder den Cointreau den wir schlürfen.
Ja, wir gönnen uns das, denn wir haben in den letzten Tagen immer häufiger Nachrichten erhalten von alten Freunden, die gestorben sind. Man sollte jeden Tag so leben, als wäre es der Letzte.
In diesem Sinne wünschen wir euch schöne Feiertage. Feliz Navidad!
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