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Wir hängen im Stau

Seit unserer letzten Nacht in Rottweil ist, ausser das des etwas Schneefall gab, nicht passiert. Die Passagiere sind weiterhin nicht ganz auf dem Damm und unsere alte Dame, unsere 16jährige Katze, schwächelt. Deshalb sind wir in Lauchringen zu unserem alten Tierarzt gefahren. Er hat sich alle Tiere gut angeschaut, teilweise geimpft und doch die uns heimsuchende Seuche nicht ganz beseitigen können. Morgen werden wir wieder vorstellig werden.

Nach dem Tierarztbesuch suchten wir den gewünschten Stellplatz für die nächsten Tage auf. Rhein-Camping in Waldshut-Tiengen. Beim Betreiber der Familie Bier fühlen wir uns gut aufgehoben. Ein sicherer und ruhiger Stellplatz direkt am Rheinufen, mit ausreichend großen Sanitäranlagen, die natürlich im Winter geheizt sind. Wie schön!

Am Abend freuten wir uns dort im Restaurant zu speisen. Dies war auch zu dem Zeitpunkt noch mit 2G möglich. Mittlerweile ist das Restaurant nur noch von Freitags-Samstags geöffnet mit 2G Plus Regelung.

Aber alles der Reihe nach.

Die erste Nacht verlief ziemlich ruhig, trotzdem schiefen wir schlecht. Wohl auch ein Grund waren die Corona-Regelungen die sich ständig veränderten. Warum war das wichtig? Wir wollten noch die Schwester meiner Frau besuchen, ihren Mann und halt Nichten und Neffen. Alle in einem Alter wo man nicht weiß, ob man sie noch einmal wiedersieht.

Kurzfristig wurde die Schweiz zum Hochrisikogebiet erklärt, was sich halt auf die Besuchsregeln auswirkt. Die Lage spitzte sich im Verlauf des Samstags zu und ein Anruf am späten Abend beim Grenzschutz, stellte uns vor neue Probleme.

Geplant war die Einreise in die Schweiz am Sonntagmorgen. Samstags kam die Nachricht, dass eine Einreise nur Möglich ist ab Samstags Mitternacht, mit gültigem PCR Test. Also mußten wir unsere bestellten Sonntagsbrötchen und unseren Stellplatz in WT im Stich lassen. Kurz vor Mitternacht passierten wir die Grenze. Keine Kontrollen, nichts.

Wir fuhren Richtung Winterthur auf der Suche nach einem Platz für den Rest der Nacht. Dabei ist übernachten in der Schweiz grundsätzlich zuerst mal nicht erlaubt. Ganz einfach.

Prinzipiell zur Herstellung der Fahrtauglichkeit. Ohne TV ohne Treppe ausfahren und schon gar nicht Stühle und Tische vors Mobil setzen. Um Mitternacht macht man das ja auch nicht. Wir verbrachten eine ruhige Nacht in der Nähe der Solvay-Werke in der Umgebung von Rietheim am Rhein. Morgens hatte ich die Küche für mich. Mit Gas kochen ist nicht das Ding meiner Frau. Also machte ich heißes Wasses für den Kaffee, deckte den Tisch. Die Fütterung der Raubtiere habe ich ihr überlassen. Nach dem gemeinsamen Frühstück, packten wir alles an seinen Ort und verließen den Wildcamping-Ort. Danke an die schweizer Polizei, die uns nicht gestört hat. Wir fuhren Richtung Winterthur, dann durch das Tösstal, an der Töss vorbei, bis nach Bauma. Dort fanden wir schnell das Restaurant Schwendi, wo wir uns treffen wollten. Die Freude war groß uns nach langen Monaten wieder zu sehen. Sehr gesellig saßen wir an einem großen Tisch zusammen und unterhielten uns prächtig. Dazu gab es noch Saison-Gerichte, in unserem Fall das Sonntagsmenue vom Wildschwein mit Knöpfli, Birne und Rosenkohl. Es schmeckte allen sehr gut. Auch die anderen Gerichte waren sehr gut und üppig. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns von Priska und ihre Tochter Melanie, die wieder ins Thurgau zurück mußten. Alle anderen fuhren nach Hinterburg, in der Nähe von Bäreswill, zur Schwester meiner Frau. Wie es der Zufall wollte, wurde uns frisch angerichtetes Vermicelle gereicht mit reichlich Schlagsahne, natürlich selbst geschlagen.

Leider nahm die Zeit ein Ende, wir mußten wieder zurück. Vielleicht sehen wir nicht alle wieder? Das Leben geht weiter. In beginnenden Schneefall verließen wir Hinterburg auf etwa 1000m und suchten den Weg im Schneefall ins Tal.

Wir fuhren in Richtung Pfungen, wo ein Migros Markt auf uns wartete. Wieder nahmen wir uns das Recht der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit heraus und stellen uns auf den Migro Parkplatz in die hinterste Ecke. Wir wollen ja Niemanden stören. Der Burger King am gleichen Platz wird von uns liegen gelassen. Wir haben schon gut gegessen. Etwas Unsicherheit bleibt bei der Einreise nach Deutschland. Wir schlafen gut und doch beschäftigen uns die Gedanken an Quarantäne usw.

Wir gehen dann noch bei Migros einkaufen. Kalbsbratwürste, Cervela und andere Leckereien. Einräumen und weiter und Danke an die Betreiber des Geländes wo wir gestanden haben. In einem Rutsch fahren wir nach Lauchringen zum Impfzentrum, wo ich meine Boosterimpfung erhalte. Danch geht wieder nach WT, stellen uns auf den Rhein-Camping und versuchen uns wieder zu erden und die nächsten Tage vorzubereiten.

Leider wurde die Nacht zu einer Katastrophe. Lag es an der Impfung, hatte ich etwas verspeist was mir nicht bekommen ist? Magen-Darm nennt man so etwas und es hielt sich die ganze Nacht dran. Jeanette wollte schon einen Arzt rufen, ich hatte Angst ins KH eingeliefert und dann auf eine Coronastation zu kommen. Was sich sicherlich nicht bestätigt hätte, aber die Maschinerie läßt einen ja dann nicht so schnell los und die Spanienreise fällt dann ins Wasser, womöglich?

Also habe ich die Nacht überlebt, morgens sehr bedächtig einen Kakao getrunken und mich wieder hingelegt. Mein Schatz kümmerte sich derweil ums Womo, die Tiere, den Spüll usw., kämmte den Hunde und erntete einen Sack voller Haare. So langsam bin ich wieder fit. Gottseidank. So verlebten wir einen sehr ruhigen Tag auf dem Stellplatz. Doch die Zeit läuft uns weg. Morgen werden wir wohl noch einmal zum Tierarzt müssen und es wird sich entscheiden was mit unserem alten Mütterchen passiert, wir müssen noch einkaufen und die Vorräte auffüllen ehe es dann am Donnerstag wirklich in Richtung Süden losgehen soll.

Unsere technischen Anlagen funktionieren bis dato einwandfrei und werden uns wohl nicht hindern zu starten. Die menschlichen und tierischen Resourcen machen uns jedoch leichte Kopfschmerzen. Warten wir es ab. Es wird bestimmt alles gut.

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Kommentare: 1
  • #1

    Barbara Bülow (Mittwoch, 08 Dezember 2021 17:11)

    Hoffe die alte Dame schafft es. Gute Reise und Besserung. Fühlt euch umarmt