Testfahrt mit Weinsberg CaraTour 630ME

Da habe ich mir doch in Düsseldorf den Weinsberg CaraTour 630 ME bestellt, weil er mich direkt ansprach. Selbst meine Partnerin konnte dem Kastenwagen seinen Charme nicht abstreiten, hatte der Wagen doch im Bad einen großen Spiegel. Nun gut, es stand die Abholung an und ich machte mich auf den Weg nach Maschen zu meinem Händler. Der letze Forster, ein T699HB begleitete mich treu von Ostfriesland nach dem Ort wo der "Wilde Westen" anfängt.

 

Äusserlich mit seinen nicht in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern sah der Wagen schon einmal rustikal aus. Die Folierung mit den Weinsberg Motiven bildete dabei den Gegensatz mit ihrem Understatement. Gut erkennbar von Aussen die Klimaanlage und die beiden Dachhauben, sowie die anthrazitfarbene Markise von Thule. Das Fenster an der Dinette und die beiden Hecktürenfenster.

Irgendwie kam mir der Wagen etwas größer vor, bulliger und irgendwie für das Outdoorleben geschaffen. Dazu zählt auch der Finger der zum Himmel zeigt, die Antenne.

 

Die seitliche Schiebetür öffnet sich leichtgängig und rollt sanft in ihrer Schiene bis zum Anschlag. Der Schließvorgang geht ebenso leicht und die Tür schließt sanft und leise. Dahinter befindet sich das Moskitonetz, was tatsächlich bündig an der B-Säule andockt. Das ist nicht in jedem Kastenwagen der Fall.

Die elektrische Einstiegsstufe fährt mit leisem Geräusch aus und ein und wieder aus, denn ich will einsteigen. Der Einstieg ist nicht allzu üppig von der Breite, was aber seinen Grund hat wie ich später bemerken sollte. Die Kopffreiheit ist gegeben und der Oberschrank der Küche steht mir nicht im Weg.

Rechts ist der Überbau des Fahrerhauses gut gelöst, da die Öffnung so angebracht ist, dass nicht alles sofort rauss purzeln kann. Oberhalb der Dinette sind große Oberschränke angebracht und ein offenes Regal mit Rausfallsperren. Jeder Zentimeter ist ausgenutzt. Die Dinette ist großzügig. Die Fahrerhaussitze drehbar und in der Höhe verstellbar. Die Tischplatte freischwebend, so das kein Tischbein stört beim Sitzen. Die Doppelbank ist gefüllt mit Technik, wie der Truma Combi 6 Heizung, der Fernbedienung I-net und dem Frostauslöseventil, sowie dem Wasserfilter der durch eine große Klappe erreichbar ist. Leicht lassen sich auch die Sitzpolster in 3 Stufen verstellen, so das ein bequeme Sitzposition eingenommen werden kann. So kann man richtig rumlümmeln.

Gegenüber von Dinette und Bad ist die Küche installiert. Großer Oberschrank, großer Unterschrank mit 2 riesigen Schubladen und integriertem Besteckkasten. Das untere Fach ist eine große Klappe und kann große Mengen Vorräte aufnehmen. 

Rechts von der Küche gibt es den großen Kompressorkühlschrank mit Beleuchtung. Darunter ein Kleiderschrank mit Kleiderstange.

Das Bad bietet bequem Platz. Die Toilette hat genügend Beinfreiheit auch für große Reisende. Vor der Toilette ist die Dusche eingebaut. Eine Halterung an der Decke ist für die ausziehbare Duschbrause vorgesehen und 4 Magnetverschlüsse dienen zur Installation des Duschvorhangs. Dieser wird wiederrum mit Klettverschlüssen so miteinander verbunden, das der größe Teil des Raumes trocken bleiben kann. Eine Belüftung ist im Dach angebracht. Vielleicht wäre ein Fenster noch empfehlenswert. Dieses ist mit Aufpreis zu erhalten und bietet den Vorteil das man die Dusche auch als Aussendusche oder Hundedusche nutzen kann.

Das größte Detail im Fahrzeug ist jedoch das Schlafzimmer. Entweder hat man 2 große Einzelbetten mit Einstiegsstufe oder ein riesiges Doppelbett mit dem entsprechenden Umbausatz. In dieser Postion können sogar 2 Erwachsene mit 2 kleineren Kindern dort schlafen.

Vor dem Bett die Trittstufe. Diese ist zu öffnen und kann noch ettliche Paar Schuhe aufnehmen. Rechts davon noch ein 2teiliger Schrank, für die Aufnahme von Material.

Über den Betten auf der ganzen Länge, beidseits befinden sich weitere geschlossene Schränke zur Aufnahme von Bekleidung an anderen Dingen, sowie auf jeder Seite ein offenes Regal für die Kleinigkeiten am Abend. Gekrönt wird die Liegestatt durch eingebaute Lautsprecher und sensorgesteuerten Einbauleuchten.

Die Matratzen liegen auf Lattenrosten, so das eine gute Durchlüftung gewährleistet ist. Selbst im Hochsommer dürften die Temperaturen auf Grund der verbauten Klimaanlage mit Fernbedienung, im Fahrzeug sehr angenehm sein. Allerdings benötigt die Klimaanlage 230V Landstrom.

Soweit zur Inneneinrichtung, nun geht es zum Fahrtest.

Der Weinsberg ist ausgerüstet mit einem 120PS Motor aus der Ad-Blue Serie, also neueste Generation. Verfügt über eine Overhead-Projektion für Geschwindigkeit und Navigation, ein Pioneer Radio mit Navi, Multifunktionslenkrad, Tempomat, ASR.

Der Motor startet sofort mit einem satten Geräusch. Das Radio schaltet ein und wartet auf Befehle. Alles andere kennen wir aus den Ducatos der Vorjahre. Kleine Veränderungen trotzdem. Im Seitenfach der Türen sind jetzt gute Flaschenhalterungen und im Mittelbord ist ein zusätzliches Fach für das Handy untergebracht.

Der Wagen hat 21Km auf dem Tacho was ich noch als Jungfräulich empfinde und so gehe ich auf den ersten Kilometern damit um. Ich verlasse den Händler und fahre zur nächsten Tankstelle. Ein Vorgang den Jeder kennt der ein Neufahrzeug abholt. Die Tankbefüllung geht reibungslos, der Ab-Blue Tank ist bereits bei der Übergabe gefüllt.

Es geht los. Vorsichtig fahre ich an die Ausfahrt der Tankstelle ran. Warte länger als normal, da es reichlich Verkehr gibt weil ich noch nicht so recht weiß, wie der Wagen beschleunigt. Endlich kann ich rauss und ich bemerke erfreut, dass es recht spritzig los geht. Sofort muß ich wieder bremsen da die Ampel auf Rot schaltet. Bei Grün, 1. Gang rein und sofort in den 2., um die Ecke und auf die Autobahn-Einfahrt. Das Navi ist pünktlich und leitet zuverlässig. Die Fahrt geht Richtung Bremen und ich habe nicht viel Zeit, auf den Motor Rücksicht zu nehmen. Entweder ich fahre wieder runter oder ich passe mich dem Verkehr an. Keine Chance im Berufsverkehr.

Also steigere ich die Geschwindigkeit auf LKW Limit und stelle fest, dass ich immer mal wieder überprüfe welchen Gang ich eingelegt habe. Der Wagen ist geräuscharm. Wesetlich weniger Geräusch wie die Motoren der Vorgängerversion mit 130PS. Da kommt auch wesentlich von unten mehr Vortrieb und man muß die Gänge nicht bis zum Anschlag fahren. Der Motor reagiert elastisch auf meine Pedalspielerein. Es ist klar das ein neuer Motor im Bereich ab 120 Km/h kein Sportwagen ist. Trotzdem ist eine weitere Steigerung im 6. Gang ohne Weiteres möglich, preßt aber meinen Rücken nicht mehr in den Sitz.

Laufruhig, leichtfüßig meistern wir die Überholmanöver. Das Radio ist immer gut zu hören während der Fahrt ohne jetzt aufgedreht zu werden, was wieder für die Laufruhe des Fahrzeuges und des Motors spricht.

Keine Geräusche aus dem Fahrzeug selbst, da knarzt kein Möbel, da vibriert nichts. Alles solide verbaut.

So macht es Freude über Bremen, wenn denn kein Stau gewesen wäre, Oldenburg, Wilhelmshaven, Jever und Wittmund wieder in Ostfriesland hinein zu fahren. Ein gut Teil Landstraße wird sehr entspannt gefahren und bald erreiche ich wieder meinen Heimathof.

Fazit:

Der Weinsberg ist nicht billig. Der Möbelbau ist knausig und haltbar. Vernünftige Möbelscharniere halten was aus. Dabei sollte man vielleicht an den Öffnungsvorrichtungen der Küchenschubladen nochmal Hand anlegen.

Die richtige Testfahrt muß noch sein, ehe das Fahrzeug in die Vermietung geht. Dann werde ich weiter berichten.

Bisher bin ich sehr zufrieden und kann das Fahrzeug empfehlen.

Eine ausführliche Bilderstrecke gibt es auf meiner Homepage unter www.doca-mobil.de

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